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instrument
im kasten

autor: florian meissner + xavier jahn
datum: okt-2020 bis feb-2021
ausbildungsinstitution: bauhaus-universität weimar

 

kurzbeschreibung

Der Baukörper soll sich harmonisch und mit Rücksicht auf den historischen Kontext der Stadt eingliedern und dabei bewusste Brücken zum Außenbereich schlagen. Es soll dem Steinschen Haus nicht die Luft zum Atmen nehmen und es verbauen (Die Enge des Platzes soll nicht verstärkt werden). Letzteres wird erreicht durch architektonische Bezüge auf die 18 Lisenen des Steinschen Hauses. Diese 18 Wandvorlagen waren für uns Grundlage eines Rasters, mit welchem wir unsere Fassade gliederten. Um eine Brücke zum Außenraum zu schlagen, ist die Öffentlichkeit zum Stadtraum wichtig, verkörpert durch ein Atrium und einem Vorplatz. Jedem soll das Bauwerk zugänglich sein, egal ob Musiker oder auch Nicht-Musiker. Aus diesem Grund ist die Musikausleihe auch am Atrium angegliedert. Zusammentreffen ist das Entscheidende, Gleichen Sinnes sollte dies aber auch mit Abstand möglich sein. Im Inneren soll sich eine ausgewogene klar in Funktionsbereiche gegliederte Struktur ergeben. Der Kern wird sinnbildlich von der Musik gebildet als wertvoller Raum im Inneren eines „Instrumentenkastens“, wird ein Orpheum (Konzertsaal), die Musikinstrumentenkammer der Hochschule und die Wunderkammer untergebracht sein und das Zentrum bilden. Wie in einem Instrumentenkasten soll eine schützende Schicht das Instrument umfließen und umfassen. Dieser Kasten kann als „dicke Wand“ gelesen werden und wird mit den Treppen und Bereichen der Schließung gefüllt. Die Wunderkammer wird in Referenz zur Herzogin Anna-Amalia Bibliothek gestaltet. Eine Loggia soll sich zum Fürstenhaus hin öffnen: vom Fürstenhaus aus tönt fast zu jeder Tageszeit Musik; ein diverses und buntes Klangerlebnis gebildet durch Opernsänger, Klaviere, Violinen oder Oboen – eine Wunderkammer aus den Fenstern des großen Baus. Ein besonderes Anliegen ist eine einfache und deutliche Formensprache. Architektur sollte wie die Musik auch gleichsam formuliert und artikuliert werden. Bestimmend für den Grundriss sind die seitlichen Erschließungsbereiche. Sie nehmen den Kern (Musikinstrumentenkammer, Wunderkammer, Orpheum) schützend auf und schirmen ihn vom Stadtraum ab; das Musikinstrument im Kasten, lediglich in der Höhe erbet sich das Orpheum in der äußeren Kubatur; sinnbildlich als „Hineingesetztes-Musikinstrument“. Das Atrium verfügt über zwei Zugänge, welche tiefer zurückgesetzt sind. Sie sollen der gegenüberliegenden Hochschule Masse entgegenbringen und vom Stadtraum überleiten ins Innere. Die vielen Eingänge ergeben in Kombination mit den Zugängen des Steinschen Hauses einen Nachbarschaftscharakter; wie in einer alten, natürlich über die Jahrhunderte, gewachsen Stadt. Der Baukörper ordnet sich dieser unter. Ein zweiter Platz entsteht auf der Rückseite des Bauwerks zur Seifengasse hin. Er weitet diese, führt sie jedoch beim Übergang zum Vorplatz zurück. Die Wandbereiche, in welchen sich die Funktionsbereiche befinden, schirmen das „Instrument“ ab und stehen der Stadtachse entgegen.

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