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von plätzen,
nischen und raumtaschen,
raumfolgen in bremen

autoren: florian meissner + anna brackhagen + kilian reuser + lucas leon thannhäuser + lisa wunder
datum: mai-2024 bis juli-2024
ausbildungsinstitution: tum

 

kurzbeschreibung

Die Bremer Innenstadt lässt sich in vielen Bereichen als Serie von Plätzen und Höfen lesen, die vielfach durch Ausstülpungen als Nischen und Taschen gekennzeichnet sind. Als besonders gutes Beispiel, mit jenen Charakteristika, gilt die im Zentrum der Innenstadt gelegene Situation von Domshof, Marktplatz und Unserer Lieben Frauen oder Blumenmarkt. Gesprochen kann hier eher von einem kontinuierlichem Platzgefüge werden. In Folge gewinnen besonders die Übergänge und Transitionen zwischen den verschiedenen Räumen an Bedeutung. Weitungen und Engstelle entstehen durch das Rathaus, den Dom und die Kirche Unserer Lieben Frauen. Dies vor allem durch das Missen von Orthogonalität zur umliegenden Bebauung. In dessen Folge wird die städtische Situation als fließender Raum, der durch das Rathaus in drei unterschiedliche räumliche Abschnitte aufgebrochen wird, lesbar.
Seit jeher bilden diese Platzteile das Zentrum der Stadt Bremen. Als Treffpunkt der Bürger, Kaufmannschaft sowie der Geistlichkeit. Der Domshof war als Teil des Dombezirks, oft als Festplatz für Turniere und Feiertage genutzt. Er unterstand nicht wie der Markt dem Rat der Hansestadt. Beide Plätze in ihrer Koexistenz erfüllen somit, direkt gegenüber gelegen, auch politische Funktion. Diese Rolle wird noch einmal durch den Roland auf dem Markt unterstrichen. Ein Symbol der Freiheit und Eigenständigkeit einer Stadt mit eigenem Marktrecht und souveränen Gerichtsbarkeit. Das Rathaus selbst ist eines der bedeutendsten Bauten der Weserrenaissance, zusammen mit dem Dom ist das Ensemble als UNESCO Welterbe unter Schutz gestellt. Der Kirchhof hingegen bildete sich als Friedhof heraus und wurde bis in den Spätbarock an seiner Südseite durch die Börse geschlossen. Welche bis 1864 an die südliche Seite des Marktplatzes verlegt wurde.  Mit dem Bau der neuen Börse, an dessen Stelle sich heute die Bremer Bürgerschaft befindet, erhielt der Marktplatz nach dem Krieg einen weiteren bedeutenden Stadtbaustein. Zur selben Zeit entstanden bis in das frühe zwanzigste Jahrhundert zahlreiche Bankgebäude um den Domshof herum, sodass dieser nun auch zunehmend wirtschaftliche Bedeutung gewann.

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